Mithilfe der automatischen Gain Control (AGC) kann ein Mikrofonsignal automatisch angepasst werden, um unterschiedliche Lautstärken von verschiedenen Sprechern oder Schwankungen aufgrund der Bewegungen eines einzelnen Redners im Raum vom oder zum Mikrofon auszugleichen. Die verbesserte AGC des ControlSpace® stellt eine einfache, flexible Methode dar, um bis zu 30 dB Boost oder Cut zu bieten, und kann mehrere interaktive Kanäle gleichzeitig verarbeiten.
Die verbesserte AGC verfügt über die drei Primärsteuerungen Aktivitätsschwelle, Minimalziel und Maximalziel.
Eine AGC darf keinesfalls auf leise Signale wie Hintergrundgeräusche reagieren. Die Aktivitätsschwellensteuerung legt den Mindestpegel fest, der erforderlich ist, damit die verbesserte AGC die Kanalverstärkung beeinflusst. Diese Steuerung sollte auf einen Pegel eingestellt werden, der knapp über den maximal zu erwartenden Hintergrundgeräuschen liegt. Wenn dieser Wert zu niedrig eingestellt ist, hat dies zur Folge, dass die verbesserte AGC die Kanalverstärkung nicht nur dann, wenn das Mikrofon in Benutzung ist, sondern immer erhöht.
Minimalziel und Maximalziel
Viele AGCs haben einen Zielwert, und die AGC verstärkt oder reduziert das Signal, um das Eingangssignal auf den Zielwert zu bringen. Dies führt dazu, dass ein Signal stetig angepasst wird. Die verbesserte AGC des ControlSpace arbeitet mit einem Minimalziel und einem Maximalziel.
• Wenn das Signal unter dem Minimalziel liegt, erhöht die verbesserte AGC die Kanalverstärkung, um das Signal auf das Minimalziel anzuheben.
• Wenn das Signal über dem Maximalziel liegt, reduziert die verbesserte AGC die Kanalverstärkung, um das Signal auf das Maximalziel zu senken.
• Wenn das Signal zwischen dem Minimalziel und dem Maximalziel liegt, wird die Kanalverstärkung beim Arbeitspegel belassen und das Signal nicht weiter angepasst. Dadurch entsteht eine natürlicher klingende Sprache, wenn das Signal innerhalb des akzeptablen Bereichs liegt.

Rate, Bereich und Halten
Die verbesserte AGC bietet eine unabhängige Steuerung für die Rate, den Bereich und die Halten-Einstellung der Boost- und Cut-Funktionen. Dadurch kann die Reaktion der verbesserten AGC auf die individuellen Bedürfnisse jeder Situation zugeschnitten werden.
Die Boost-/Cut-„Rate“-Einstellungen steuern die Geschwindigkeit, mit der die AGC Änderungen vornimmt. Langsamere Anpassungen klingen sanfter und natürlicher, während schnellere Veränderungen einen besseren Schutz vor einer zu hohen Lautstärke bieten. Die Boost-/Cut-„Rate“-Einstellungen sind vollkommen unabhängig voneinander. Je nach Einsatzumgebung sorgt eine langsamere Boost-Rate wie 3 dB oder 6 dB pro Sekunde für eine sehr natürlich klingende Verstärkungsanpassung. Eine wesentlich schnellere Cut-Rate wie 24 dB pro Sekunde ist meist dazu gedacht, schnell auf übermäßig laute Signale zu reagieren.
Die Boost-/Cut-„Bereich“-Einstellungen regeln den Boost- und Cut-Umfang der verbesserten AGC. Maximal sind 30 dB möglich. Unabhängige Steuerungen ermöglichen es der verbesserten AGC, die Verstärkung bei übermäßig lauten Signalen stark zu reduzieren und gleichzeitig die Verstärkung bei leiseren Signalen nur leicht anzuheben.
Die Boost-/Cut-„Halten“-Einstellungen legen fest, wie lange die verbesserte AGC den gegenwärtigen Boost/Cut der Kanalverstärkung aufrecht hält, wenn das Signal unter die Aktivitätsschwelle fällt. Wenn ein Sprecher beim Reden kurz innehält, wird er höchstwahrscheinlich in derselben Lautstärke weitersprechen. Mit der „Halten“-Einstellung kann die AGC pausieren, wenn der Sprecher pausiert, sodass nicht unbedingt eine unmittelbare Anpassung erforderlich ist, wenn der Sprecher wieder zu reden beginnt. Wenn das Signal über die „Halten“-Zeit hinaus unter der Aktivitätsschwelle bleibt, beginnt die verbesserte AGC, die Verstärkung zurück auf den Arbeitspegel zu führen.
Wenn das Signal unter die Aktivitätsschwelle gefallen und die „Halten“-Zeit noch nicht abgelaufen ist, leuchtet die „Halten"-Anzeige über dem Kanal auf, um darauf hinzuweisen, dass die verbesserte AGC den gegenwärtigen Boost oder Cut der Kanalverstärkung aufrecht hält.

Kanalanzeigen
Die Eingangsanzeige über jedem Kanal zeigt den Pegel des Eingangssignals der verbesserten AGC an. Dies ist der Signalpegel des jeweiligen Kanals vor der Anpassung durch die verbesserte AGC, der ohne Verstärkungsanpassungen durch die verbesserte AGC angezeigt wird.
Die Verstärkungsanzeige über jedem Kanal zeigt, wie viel Verstärkung die verbesserte AGC gerade auf den jeweiligen Kanal anwendet. Diese Anzeige ist nicht nur eine optische Darstellung der Anpassung des Kanalsignals durch die verbesserte AGC, sondern zeigt auch an, wie viel Verstärkung im „Halten“-Zustand angewendet wird, wenn das Eingangssignal unter der Aktivitätsschwelle liegt.

Mastersteuerungen
Die Gesamtverstärkungsanzeige im Masterbereich des Bedienfelds der verbesserten AGC zeigt die kombinierte Gesamtsystemverstärkung an, die von allen Kanälen im Block der verbesserten AGC angewendet wird. Dazu gehören sowohl die auf die Kanäle angewendeten Boosts als auch Cuts.
Mit der Steuerung der maximalen Gesamtverstärkung kann man das Gesamtvolumen der Verstärkung, die von allen Kanälen zusammen angewendet wird, begrenzen. Zwar kann es problemlos möglich sein, einem einzelnen Kanal einen Boost von 9 dB zuzuführen, aber wenn auf alle 16 Kanäle gleichzeitig Boost angewendet wird, kann dies zu Rückkopplung oder übermäßigem Lärm führen. Wenn die Verstärkung, die auf alle Kanäle angewendet werden soll, in der Summe größer ist als die maximale Gesamtverstärkung, wird die auf den jeweiligen Kanal angewendete Verstärkung reduziert. Wenn beispielsweise eine maximale Gesamtverstärkung von 12 dB festgelegt ist und zwei Kanäle, die gerade benötigt werden, jeweils 6 dB Boost erhalten sollen, würden diese beiden Kanäle den vollen Boost bekommen. Wenn vier Kanäle jeweils 6 dB Boost benötigen, würde dies die maximale Gesamtverstärkung übersteigen und jeder Kanal würde nur 3 dB Boost erhalten. Fällt einer dieser Kanäle aus und kehrt zum Ausgangspegel zurück, würde jeder der drei übrigen Kanäle 4 dB Boost bekommen.