Ein gutes Audiosignal mit nur einem Mikrofon zu erzielen ist relativ einfach. In Konferenzräumen befinden sich jedoch mehrere Mikrofone in großer Nähe zueinander. Durch mehrere Mikrofone entstehen mehrere Kopien desselben Audiosignals. Durch die unterschiedlichen Abstände zwischen dem Sprecher und den verschiedenen Mikrofonen sind diese Signale jedoch zeitlich versetzt zueinander. Dadurch entstehen sogenannte Kammfilter, die in der Frequenzkurve deutlich zu sehen sind.
Der Kammfilter ist außerdem deutlich hörbar und der Klang wird oft als „hohl“ beschrieben. Nachfolgend sehen Sie ein Beispiel für einen Kammfilter anhand der Frequenzkurve eines einzelnen Mikrofons verglichen mit der von im Abstand von 92 cm zueinander positionierten Mikrofonen.
Bei Aufnahmen wird für die Positionierung von Mikrofonen die „3 zu 1“-Regel angewendet. Der Abstand der anderen Mikrofone zum Mikrofon des Sprechers muss mindestens das Dreifache des Abstands des Sprechers zu seinem Mikrofon betragen.
Während diese Regel für Aufnahmen nützlich ist, lässt sie sich in Konferenzräumen schwer umsetzen. Wenn die Mikrofone in so großer Entfernung zueinander positioniert werden, sitzen Personen zwangsläufig zwischen zwei Mikrofonen, wodurch die großen Abstände keinerlei Vorteil mehr darstellen.
Die „3 zu 1“-Regel wurde entwickelt, um Kammfilter weniger hörbar zu machen, nicht um diese zu beseitigen. Kammfilter sind nach wie vor hörbar und in der Frequenzkurve deutlich sichtbar, aber die vergrößerten Abstände zwischen den Mikrofonen erzeugen Filterkerben, die häufiger und schmaler sind als die Filterkerben, die entstehen, wenn die Mikrofone in geringerem Abstand zueinander positioniert werden. Je schmaler die Filterkerben sind, umso weniger können sie vom menschlichen Ohr wahrgenommen werden, selbst wenn ihre Anzahl größer ist. Durch die Anwendung der „3 zu 1“-Regel kann ein besseres Audiosignal erzielt werden, das aber immer noch nicht die Qualität des Signals von nur einem Mikrofon hat.
Ein Automatik-Mixer (AMM) kann dieses Problem besser lösen. Der Bose ControSpace® EX-1280C bietet zwei Arten Automatik-Mixer – den Gain-Sharing AMM und den Gated AMM.
Ein Gain-Sharing AMM weist Kanälen mit einem größeren Eingangssignal mehr Verstärkung zu. Ein Gated AMM schaltet Kanäle mit einem unter der Schwelle liegenden Eingangssignal aus oder schwächt sie ab. Beide AMM-Typen können die Verstärkung von ungenutzten Mikrofonkanälen um mindestens 20 dB reduzieren.
Bei Verwendung eines Automatik-Mixers können die Mikrofone in relativ kurzen Abständen zueinander positioniert werden, ohne dass Sie sich um Filterkämme sorgen müssen. Der AMM sorgt dafür, dass das aktuell aktive Mikrofon einen deutlich höheren Pegel als die anderen Mikrofone im Raum besitzt und das Ergebnis ist ein Klang, der von dem mit nur einem Mikrofon erzeugten beinahe nicht zu unterscheiden ist.